Von Datteln über Minden nach Vlotho und zurück

Vom 31.05. bis zum 02.06.2024 hat die Fachgruppe Wassergefahren des Ortsverbandes (OV) Datteln uns in Vlotho für einen gemeinsamen Wasserdienst auf der Weser besucht. Dabei sollten verschiedene Manöver vertieft und die Einsatzmöglichkeiten eines Sonars bei Strömung erprobt werden.

Am Freitag erreichte uns die Fachgruppe Wassergefahren aus Datteln nach einer Anfahrt, die sich schon ereignisreicher gestaltet hat, als ursprünglich gedacht. Nach gerade einmal 20 der etwa 150 Kilometer passierten die Fahrzeuge eine Unfallstelle, an der noch keine anderen Hilfskräfte eingetroffen waren. Die Unfallstelle wurde von den Helfenden aus Datteln abgesichert und über Funk die Polizei alarmiert. Es kam zu keinen schweren Verletzungen der am Unfall beteiligten Personen. Nachdem die Polizei die Unfallstelle übernommen hat, wurde die Fahrt Richtung Vlotho fortgesetzt und wir hatten endlich die Gelegenheit uns gegenseitig kennen zu lernen. Als dann ein improvisierter Schlafplatz eingerichtet war, ging es weiter zu einer Unterweisung in das Sonar, das nicht zu unserer, jedoch zur Ausstattung des befreundeten OV gehört. Damit ist es möglich, den Untergrund eines Gewässers auf bis zu 180 Metern aufzuzeigen um Objekte und Personen ausfindig zu machen, was sich in der Strömung der Weser als anspruchsvoll herausstellen sollte.

Blick auf die Weser aus erhöhter Perspektive. An einem Bootssteg im Bildvordergrund liegen insgesamt vier Motorboote des THW, davon zwei größere mit Aluminiumrumpf, dahinter versteckt ein kleineres Boot komplett in blau, getrennt davon angelegt ein Schlauchboot. Alle Boote sind unbesetzt. Im Hintergrund ist eine Brücke über die Weser zu sehen.
THW-Boote im Vlothoer Hafen (Foto: THW Vlotho/E. Franzen)

Am Samstag starteten wir mit einem gemeinsamen Frühstück, rüsteten die Fahrzeuge und Boote beider Ortsverbände und verlegten sie zum Wasserübungsplatz der Bundeswehr in Minden. Die Boote wurden nicht nur klassisch geslipt, sonder auch per Kran vom LKW zu Wasser gelassen. Es erfolgte eine landschaftlich schöne Fahrt zum Weserhafen in Vlotho auf der wir diverse Übungen, wie zum Beispiel das Anlegen während der Fahrt, durchführen konnten. Da die Weser an diesem Wochenende wesentlich mehr Wasser führte als üblich, gab es viele schwer vorhersehbare Strömungsänderungen und auch die Buhnen waren nicht mehr zu sehen, was von allen Bootsführenden gut gemeistert, aber auch besonders beachtet werden musste. Das, durch das Hochwasser vermehrte, Treibgut hielt sich noch in Grenzen und stellte keine außergewöhnliche Gefahr da. In Vlotho angekommen wurde unter anderem das Anlegen und Wenden wiederholt, was gerade die Bootsführer aus Datteln eine willkommene Übung war, da sie sonst im Kanal (natürlich ohne Strömung) unterwegs sind.

Zur Mittagszeit rückten die Köche der beiden Ortsverbände mit einem Transporter (MTW) samt Anhänger an. Innerhalb kürzester Zeit wurde eine Pausenmöglichkeit mit Tischen und Bänken geschaffen, an denen alle Helfenden mit Getränken, frischen Brötchen und sehr leckeren selbstgemachten Frikadellen versorgt wurden. Selbst an einen Nachtisch wurde dabei gedacht.

Frisch gestärkt und etwas ausgeruht, haben wir unsere Übungen fortgesetzt und konnten die Möglichkeiten des Sonars in einem fließenden Gewässer begutachten. Zum Abschluss des erfolgreichen Übungstages wurden die Boote wieder auf dem Wasserweg nach Minden verlegt. Dort angekommen konnten die Helfenden aus Datteln vom Wissensschatz der Vlothoer beim Slippen mit Strömung profitieren und für sie neue Erfahrungen sammeln.

Nach einer weiteren Nacht im OV Vlotho sind die Dattelner wieder in ihre Heimat zurückgekehrt.