Rund 250 Einsatzkräfte aus 26 Ortsverbänden des Technischen Hilfswerks (THW) probten vom 20. bis 22.09.2024 in Minden an und auf der Weser den Ernstfall. Aus dem Ortsverband Vlotho nahmen der Zugtrupp und die Fachgruppen Wassergefahren sowie Notversorgung und Notinstandsetzung mit insgesamt 20 Einsatzkräften an der Übung teil.
Übungsszenario war eine Hochwasserlage, entstanden durch wochenlange heftige Niederschläge. Neben einer massiven Überflutung der Mindener Innenstadt wurden Schäden an diversen Brücken angenommen. Ziel der Großübung war die Errichtung einer Ponton-Schwimmbrücke, die innerhalb kurzer Zeit sowohl Einsatzkräften als auch lokaler Bevölkerung ein sicheres Überqueren der Weser ermöglichen sollte. Nach den zurückliegenden Starkregen- und Hochwasser-Ereignissen der vergangenen Monate – unter anderem entlang der Weser im Januar, Bayern im Juni, Polen und Tschechien im September – ein durchaus realistisches Szenario.
Bereits früh am Freitag hatten zahlreiche THW-Kräfte unter Führung des Vlothoer Zugtrupps damit begonnen, ein komplettes Camp inklusive Verpflegungsstation zu errichten. Für die beteiligten Gruppen „Notversorgung und Notinstandsetzung“ und „Logistik Verpflegung“ eine Herausforderung, schließlich mussten für alle Kräfte bis Einbruch der Dunkelheit ein Zeltquartier errichtet und für das gesamte Wochenende täglich drei Mahlzeiten bereitgestellt werden.
Freitagnachmittag wurde es dann ernst – Startschuss für den Brückenbau. Zunächst wurden vier Kranplätze eingerichtet, um die Pontons der Fachgruppen Wassergefahren als Schwimmkörper der späteren Brücke sicher zu Wasser zu lassen. Mit Trägern und Fahrbahnplatten wurden daraus zunächst acht einzelne schwimmende Arbeitsplattformen errichtet, die schließlich am Samstag zur fast 80 Meter langen Brücke über die Weser kombiniert werden konnten. Die Vlothoer Fachgruppe Wassergefahren unterstützte den Bau mit dem LKW mit Ladekran, sowie mit einem Sicherungsboot für die auf dem Wasser eingesetzten Helferinnen und Helfer.
Zufrieden zog Übungsleiter Christian Machenschall Bilanz: „Die Brücke war innerhalb des gesetzten Zeitfensters fertig – das Übungsziel wurde also voll und ganz erreicht. Natürlich gibt es immer das eine oder andere zu verbessern. Aber dafür sind Übungen ja da.“ Auch THW-Landesbeauftragter für NRW, Nicolas Hefner, der sich vor Ort ein Bild der Übung machte, war angesichts der erbrachten Leistungen voll des Lobes: „Der Brückenschlag 2024 hat einmal mehr gezeigt, dass das THW jederzeit in der Lage ist, auch auf große Katastrophenszenarien angemessen zu reagieren. Ich kann allen Helferinnen und Helfern, die hier einmal mehr ihre Freizeit geopfert haben, nur von ganzem Herzen danken und meine Hochachtung aussprechen. Danke, dass Sie, dass Ihr da seid.“
Am Sonntag schließlich erfolgten Abbau von Brücke und Camp. Gegen 16:00 Uhr hatte auch der letzte Helfer das Übungsgelände verlassen und den Heimweg angetreten. Gut gerüstet für den nächsten Ernstfall.
(mit Textmaterial des THW-Mediateams LVNW)