Explosion in der Zigarrenfabrik

„Explosion in der Zigarrenfabrik“ – diese Nachricht erschien am Freitagabend auf den Meldern der Einsatzkräfte des THW-Ortsverbands Bünde. Die auf den Einsatz nach Gebäudeschäden spezialisierte Bergungsgruppe 1 verließ den Ortsverband als Erstes in Richtung Von-Schütz-Straße, um die Lage an der Einsatzstelle zu erkunden.

Dort angekommen stellte sich der vermeintliche Einsatz zwar als Übung heraus, trotzdem machten sich die THW-Helfer motiviert ans Werk. Aufgrund der großen Anzahl von zehn vermissten Personen wurden weitere Gruppen zur Verstärkung angefordert, die in Form weiterer drei Bergungsgruppen aus den Ortsverbänden Vlotho und Bünde nach und nach an der Einsatzstelle eintrafen. Später wurde noch die Bünder Fachgruppe Räumen mit ihrem Bergungsräumgerät nachgefordert. Koordiniert von den Zugtrupps beider Ortsverbände wurde die Suche und Rettung der betroffenen Personen in zwei Abschnitten durchgeführt.

Den Einsatzabschnitt „Hauptgebäude“ übernahmen die beiden Bünder Gruppen, der Abschnitt „Villa“ sowie das Ausleuchten des gesamten Geländes wurde von den Einsatzkräften aus Vlotho abgearbeitet. Da viele Zugänge in die Gebäude sowie Treppenhäuser für die Übung als nicht zugänglich gekennzeichnet waren, mussten die Bergungsexperten ihr ganzes Können zeigen: durch das Kellergeschoss oder über das Dach drangen die THW-Helfer in die Gebäude ein, mit Brennschneidgerät und Trennschleifer wurden Fenstergitter entfernt, die aufgefundenen Personen wurden mit verschiedenen Bergungsmethoden wie der „schiefen Ebene“, der „4-Mann-Methode“ oder mittels Rollgliss aus dem Gebäude transportiert.

Etwa vier Stunden lang konnten die THW-Gruppen üben, bis auch die letzte Person aus dem Gebäude gerettet war. Im Anschluss wurden die insgesamt fast 50 Übungsteilnehmer durch die Küchencrew des Bünder Ortsverbands noch an der Einsatzstelle verpflegt.

Das Gelände wurde dem Technischen Hilfswerk durch die in Bünde ansässigen Baubetriebe Oberbremer zur Verfügung gestellt. Die Gebäude der ehemaligen Zigarrenfabrik werden zur Zeit abgerissen, danach sollen Wohngebäude entstehen – für die Einsatzkräfte des THW eine ideale Übungsgelegenheit.